»… damit ich sowohl den Kennern der Kunst als auch den Liebhabern der Insekten Vergnügen und Freude bereite.«
Mit dreizehn Jahren beobachtete Maria Sibylla Merian zum ersten Mal die Entwicklung einer Seidenraupe zum Falter. Fortan sollte die Metamorphose sie nicht mehr loslassen. Sie sammelte, beobachtete und malte akribisch genau jedes Verwandlungsstadium von Insekten. Sie gründete eine Malschule für Frauen, trennte sich von ihrem Mann und zog ihre Töchter allein gross. Sie war über 50 als sie nach Surinam segelte, um die dortige Fauna und Flora zu studieren. Sie kritisierte die Sklavenhaltung der Kolonialisten sowie deren Gewinnstreben und beklagte das Verschwinden der Artenvielfalt auf den Zuckerplantagen. Der Prachtband mit seinen 60 Kupfertafeln, den sie nach der Reise herausgab, hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren.
Die Metamorphose prägte nicht nur das Lebenswerk von Maria Sibylla Merian. Auch sie selbst warf immer wieder das enge Korsett, welches ihre Zeit Frauen auferlegte ab und erfand sich neu.
Premiere: 28. März 2025
Theater Arlecchino, Basel
Spielplan »
Regie: Dalit Bloch
Fotografie, Grafik: Vinzenz Wyser
Kostüm: Theater Basel, Susanne Brunner
Dank an:
Swisslos-Fonds Basel-Stadt
GGG
Ruth und Paul Wallach Stiftung