Malerei und Schwarze Kunst

Ein Blick ins Basel des 16. Jahrhunderts

Das Stück entführt das Publikum ins Basel des 16. Jahrhunderts. Es ist eine Zeit des Umbruchs, eine Zeit, in der die Weltordnung ein weiteres Mal auf den Kopf gestellt wird und ihre Renaissance erfährt. Es ist aber auch eine Zeit, in der die Stadt Basel durch die schwarze Kunst – den Buchdruck – zu grossem Ruhm gelangt.

Die Druckerfrau Anna Katharina erinnert sich: Basel im Jahre 1515. Ein junger Maler aus Augsburg tritt durch das Stadttor in die florierende Handelsstadt und das Zentrum des europäischen Buchdrucks. In den Werkstätten der Druckermeister trifft sich die Elite des europäischen Humanismus, angeführt von Erasmus von Rotterdam. In dieser Atmosphäre findet der Maler Hans Holbein der Jüngere schon bald seine Auftraggeber und Gönner unter den wohlhabenden Druckermeistern und Basler Bürgern. Aber schon bald genügt ihm das Wohlwollen der Stadt nicht mehr. Hans Holbein zieht es an die europäischen Höfe, um dort seinen Ruhm zu vergrössern. Seine Zeit der Reisen beginnt.

Noch herrscht die alte Ordnung. Noch werden die Heiligen angerufen und noch stöhnen die Bauern unter der Last der Abgaben, derweil der Klerus und die Obrigkeit mit Ablasshandel und hohen Steuern ihren aufwändigen Lebensstil finanzieren. Aber es werden auch schon erste Stimmen laut, die die althergebrachten Hierarchien in Frage stellen und sich über die kirchliche und weltliche Ausbeutung der Menschen in Gottes Namen empören.

Basel im Jahre 1532. Die Reformation hat einen Grossteil der Basler Kunstwerke und die alte Ordnung der Stadt zerstört. Erneut verlässt Hans Holbein Basel in Richtung London, diesmal für immer. Noch zu deutlich hat er die Wirren um den rechten Glauben und die Zerstörung der Bilder und Skulpturen in den Kirchen vor Augen. Zu wage ist sein eigenes Bekenntnis zum neuen Glauben und zu unsicher seine künstlerische Zukunft im reformierten Basel. Hinter sich lässt er Familie, Besitz, Ansehen, Freunde und vor allem seine Bilder und Zeichnungen. Vor ihm liegt eine ruhmvolle Zeit als Hofmaler des englischen Königs Heinrich VIII.

Badische Zeitung, 2. Juli 2006

Malerei und Schwarze Kunst

»Weder Magie noch Zauberei hat bei Anna Katharina zu erwarten, wer sich mit ihr auf die Spurensuche der Drucker begibt. Doch nicht nur Annas schweres historisches Gewand und ihre Sprache entführen dann in eine andere Zeit.«
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Badische Zeitung, 9. September 2010

Zeitreise zur Schwarzen Kunst

»Eine historische Führung in das frühe 16. Jahrhundert, als Basel eine blühende Drucker-Stadt war.«
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Premiere: 6. April 2006
Idee, Recherche und Spiel: Satu Blanc
Text und Regie: Christine Ahlborn, www.mesarts.ch
Kostüm: Käthi Fingerlin-Fust
Fotografie und Grafik: Vinzenz Wyser

Wir danken für die freundliche Unterstützung:
Lotteriefonds Basel-Stadt
Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank
GGG Basel
Ernst Göhner Stiftung