Christina von Schweden

Königin des Barocks

Christina von Schweden (1626–1689) ist eine der aussergewöhnlichsten und gebildetsten Herrscherinnen ihrer Zeit. Bereits in zeitgenössischen Berichten wird die Königin widersprüchlich dargestellt. Den einen gilt sie als ein Wunder an Gelehrtheit, als grosse Mäzenin der Künste und Wissenschaften, den anderen ist ihr Leben Ausdruck von Unmoral und Verrat.

Geboren inmitten des 30-jährigen Krieges als Tochter des grossen Soldatenkönigs und Verfechters des Luthertums Gustav II Adolf, muss sie schon im Alter von 6 Jahren in seine Fussstapfen treten. Sie erhält die Erziehung eines Prinzen. Voller Eifer stürzt sich das kleine Mädchen ins Studium der Sprachen, der Wissenschaften, der Philosophie und des Staatswesens. Sie legt wenig Gewicht auf Äusseres, vernachlässigt die als weiblich geltenden Beschäftigungen und übt sich lieber im stundenlangen Reiten und Jagen.

Später holt sie sich zahlreiche Gelehrte und Philosophen an den schwedischen Hof und legt eine der grössten Kunstsammlungen Europas an. Schon bald dringt der Ruf ihrer grossartigen Hofhaltung mit Oper, Ballett und rauschenden Festen bis weit über die Grenzen ihres Reiches hinaus.

1654, nach nur 4 Jahren auf dem Thron, dankt sie ab, konvertiert zum Katholizismus und reist nach Rom, um sich ganz den Künsten und Wissenschaften widmen zu können.

Kaum angekommen, treibt sie die Suche nach Mitteln für ihren aufwändigen Lebensstil auf eine jahrelange Reise durch ganz Europa, an deren Ende sie wieder nach Rom zurückkehrt, wo sie schliesslich glanzvolle Jahre als »Patrona di Roma« verbringt.

Christina sprengt das enge Korsett der Frau und Regentin, welche eine Heirat und die Sicherung der Thronfolge bedingt und befreit sich von den Fesseln ihres Amtes und ihres Glaubens, um ihr eigenes Leben führen zu können. Dennoch bleibt sie auch nach der Abdankung von ihrer Gotterwähltheit überzeugt. Sie ist und bleibt Königin, auch ohne Krone und versucht bis zuletzt auf der grossen Weltbühne mitzumischen, fällt dabei aber auch hier ständig aus der Rolle.

Badische Zeitung, 9. November 2015

Zwischen Blütenduft und Pesthauch

»Schauspielerisch eindringlich und wandlungsfähig schlüpft Satu Blanc in die Figur dieser stolzen Herrscherin, die sich nahm, was sie wollte.«
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Premiere: Oktober 2015, Theater Lo Studiolo, Basel
Spiel, Text, Idee: Satu Blanc
Regie, Text: Christine Ahlborn, www.mesarts.ch
Kostüm: Käthi Fingerlin-Fust
Technik: Robi Pipoz, Yves Simon
Fotografie und Grafik: Vinzenz Wyser

Ich danke für die freundliche Unterstützung:
Swisslos-Fonds Basel-Stadt
GGG Basel
E.E. Zunft zu Rebleuten
und weitere nicht genannt sein wollende Stiftungen

Herzlichen Dank an:
Angela und Thomas Hauri, Annette Fluri, Claudia Adrario de Roche, Dorette Gloor, Else-Mai und Michel Blanc, Gerlinde Baravalle, Jürg Nater-Arn, Katja Lahti, Matthias Zurbrügg, Roland de Roche, Ruth Arn Nater, Stefan Guggisberg